VIN 17 - Veröffentlichungen des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte 17
Bernhard Prokisch
Die Sammlung von Bergbaugeprägen des Karl Ritter von Ernst. Münzen, Marken, Medaillen, Rechenpfennige und Jetons aus dem 15. bis 20. Jahrhundert
476 Seiten, 210 x 297 mm, broschiert
ISBN 978-3-9501987-6-8 (ÖFN) und 978-3-902183-24-8 (TMW), Preis € 68,-- zzgl. Porto.
Im August 2016 erschien nach lange andauernder Vorbereitungszeit der Band 17 unserer Reihe „Veröffentlichungen des Institutes für Numismatik und Geldgeschichte“. Er beinhaltet den Bestandskatalog einer Sammlung von Bergbaugeprägen, die im späteren 19. und frühen 20. Jahrhundert vom Bergbauingenieur und hohen Ministerialbeamten Karl Ritter von Ernst (* 1833, † 1911) zusammengetragen wurde und nach dessen Tod über Umwege in das Technische Museum Wien gelangte. Die weitgehend vollständig erhaltene Kollektion enthält insgesamt 1142 Münzen, Medaillen, Marken und Rechenpfennige, sämtlich mit Bezug zum Montanwesen. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Geprägen aus der österreichisch-ungarischen Monarchie und des Deutschen Reiches, wird jedoch von Material aus den verschiedenen Bergbaugebieten Europas und Außereuropas ergänzt. Wenn die Sammlung in Umfang und Qualität auch nicht an die großen Bergbaukollektionen (Schmula-Krappitz, Vogelsang, Preussag AG) heranreicht, enthält sie doch eine Reihe bemerkenswerter, darunter auch bislang unbekannter Stücke.
Die Arbeit an der Sammlung setzte mit zwei Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2007 2008 und im Sommersemester 2009 ein, in deren Rahmen ein Teil des Materials bestimmt und katalogisiert werden konnte, in den folgenden Jahren wurde der Katalog fertiggestellt und die Sammlungsgeschichte geklärt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Persönlichkeit des Sammlers gelegt, der zu den – völlig zu Unrecht heute weitgehend vergessenen – österreichischen Numismatikern zählt. Er war neben seiner Sammeltätigkeit vielfach publizistisch tätig (die im Buch angeführte Publikationsliste weist einen beeindruckenden Umfang auf), und betätigte sich im Vorstand der Wiener Numismatischen Gesellschaft in Wien, zu deren Gründungsmitgliedern er zählte. Darüber hinaus fungierte er viele Jahre hindurch als Redakteur der „Numismatischen Zeitschrift“ und des „Monatsblatts“.
Karl von Ernst war damit ein Exponent jenes gehobenen Bürgertums der zweiten Hälfte des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, das – weltoffen und liberal orientiert – wissenschaftlich orientierte Sammeltätigkeit mit gesellschaftlichem Engagement und literarischer Arbeit verband.
Die Realisierung des Buches erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen dem Technischen Museum Wien und dem Institut, die Finanzierung gelang nicht zuletzt durch private Unterstützung.
Das nunmehr mit der Publikation abgeschlossene Unternehmen darf – über das unmittelbare Ergebnis hinaus – als geglückte Kooperation zwischen der Universität Wien und einem der führenden Bundesmuseen betrachtet werden. Unser Dank gilt allen Beteiligten, vor allem Dr. Helmut Lackner, dem Wissenschaftlichen Stellvertreter der Geschäftsführung des Technischen Museums, Dr. Susanna Heinz sowie Frau Ursula Emesz, ohne deren Engagement diese Publikation nicht hätte realisiert werden können.