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M. Ziegert
Zwischen Tradition und Innovation. Die Münzprägung Vespasians.
Wien 2020, ISBN 978-3-9504268-1-6, Format 21,5 x 30,5 cm – 322 Seiten – 14 Tafeln. € 49,00

Der Band kann bei der ÖFN (Österreichische Forschungsgesellschaft für Numismatik) per Email oefn.numismatik@univie.ac.at oder über die Institutsadresse (Franz-Klein-Gasse 1, 1190 Wien) bestellt werden.

 

Diese nun erscheinende Monographie stellt die Veröffentlichung der Dissertationsschrift des Autors dar und beinhaltet eine Untersuchung der Münzprägung des römischen Kaisers Vespasian (69–79). Auf Grundlage der 2007 herausgegebenen zweiten Auflage des RIC-Bandes zu den Flaviern (RIC II.1²) wurden drei numismatische Methoden angewandt: Die Systemrekonstruktion, die Hortfundanalyse und eine ikonographische Auswertung. Mit der Systemrekonstruktion werden die gleichzeitig geprägten Typen in einer Prägegruppe zusammengestellt. Die Betrachtung der Prägegruppe erweitert die Interpretationsmöglichkeiten. Somit konnten einerseits neue Interpretationen vorgeschlagen werden, andererseits aber auch an einigen Stellen der Aufbau des RIC II.1² verändert werden. Die Hortfundanalyse dagegen lässt die einzelnen Münztypen gewichten, indem die Häufigkeit ihrer Ausprägung in Horten und Fundmünzen festgestellt wird. So wurde deutlich, dass die IVDAEA CAPTA-Thematik nur selten vertreten ist; dagegen dominiert die Friedenspersonifikation Pax die Edelmetallbilder. Die ikonographische Auswertung schließlich betraf die Suche nach den Vorbildern für die Reverstypen Vespasians (Edel- und Buntmetall) in der vorherigen römischen Münzprägung. Dreiviertel der Reverstypen des Flaviers gehen auf Vorbilder zurück. Vorbildsteller sind vor allem Galba, Vitellius, Augustus und die römische Republik - alle mit einer ebenfalls typenreichen Münzprägung. Weitere Kapitel betreffen die Innovationen bei den Reverstypen, die Nominalverteilung unter Vespasian und die Lokalisierung der stadtrömischen Münzstätte.