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M. Tonisch
Omnia Romae cum pretio. Löhne, Preise und Werte im Römischen Reich.
Wien 2022, ISBN 978-3-9504268-4-7, Format 23,5 x 29,5 cm – 382 Seiten – zahlreiche Abbildungen, Grafiken und Tabellen. Österreichische Forschungsgesellschaft für Numismatik, Wien. € 60,00
Der Band kann bei der ÖFN (Österreichische Forschungsgesellschaft für Numismatik) per Email oefn.numismatik@univie.ac.at oder über die Institutsadresse (Franz-Klein-Gasse 1, 1190 Wien) bestellt werden.
Die Dissertation zielt auf die möglichst vollständige Erfassung der lateinischen Inschriften mit Angaben zu Löhnen, Preisen und Werten. Damit wird eine Forschungslücke geschlossen und auf Grundlage der epigraphischen, literarischen und papyrologischen Evidenz eine Gesamtauswertung ermöglicht. Geographisch umfasst das Untersuchungsgebiet die weströmischen Provinzen einschließlich des Alpen- und Balkanraumes sowie die nordafrikanischen Provinzen des Römischen Reiches und Ägypten. Der zeitliche Rahmen reicht von der Einführung des Denars 211 v. Chr. bis zu der von Diokletian 294 n. Chr. durchgeführten, umfassenden Währungsreform.
Die Gesamtauswertung der Inschriften unter Einbeziehung der literarischen und papyrologischen Evidenz ist in drei große Themenblöcke unterteilt:
1. „Dokumentation und Repräsentation“: In diesem Abschnitt werden die Wertangaben und Warengruppen aus den drei untersuchten Quellengruppen deskriptiv dokumentiert. Ein Vergleich dieser Gruppen soll zeigen, welche unterschiedlichen Waren in den einzelnen Gattungen genannt werden.
2. „Wirtschaftshistorische Betrachtungen“: Während die papyrologische Evidenz einige Aussagen zu Langzeitpreistrends zulässt, sind kaum aussagekräftige Auskünfte zu dieser Fragestellung mit den literarischen beziehungsweise epigraphischen Quellen zu gewinnen. Bezüglich der Monetarisierung lässt sich sagen: Aus nahezu allen untersuchten Provinzen des Römischen Reiches sind Inschriften mit Wertangaben überliefert. Angaben in Münznominalen wurden also im gesamten Untersuchungsgebiet verwendet, um Preise und Werte auszudrücken. Ob diese Summen allerdings immer mit Münzgeld bezahlt worden sind, lässt sich daraus nicht schließen.
3. „Rhetorik“: Sowohl in den fiktionalen als auch in den nicht-fiktionalen Texten finden sich numerische Zuspitzungen und Werte mit symbolischer Bedeutung, mit denen bestimmte Assoziationen geweckt werden sollten. Darüber hinaus lässt sich beobachten, dass häufig Ausnahmesummen genannt werden, die weit über bzw. unter jenen aus der epigraphischen und papyrologischen Evidenz liegen. Diese beiden Gattungen bieten somit eine wesentliche Kontrollinstanz für unser Verständnis der übrigen literarischen Überlieferung.